Landkreis muss beim Tierheim Wesendahl endlich tätig werden

Als Reaktion auf die verschiedenen Kritiken an einer nicht tierschutzgerechten Unterbringung von Fundtieren in dem durch den Landkreis und verschiedene Kommunen favorisierten und finanziell unterstützten Tierheim in Wesendahl wurde auf der Kreistagssitzung am 16.2.22 in Seelow ein Dringlichkeitsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen- Pro Zukunft eingebracht und einstimmig verabschiedet. Durch den Beschluss wird der Landrat aufgefordert, „im nächsten Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz einen ausführlichen Bericht über die Unterbringungsmöglichkeiten sowie die vorgenommenen Kontrollen im Tierheim Wesendahl abzugeben“.

Der Fraktionsvorsitzende Burkhard Paetzold kritisiert bei der Vorstellung des Antrages, „dass Kontrollen offenbar bisher nur das Kleinteilige im Blick hatten  – quasi die Dreckecken, die dann nach einer Beauflagung schnell wieder geputzt werden können“ und fährt fort, dass demgegenüber „endlich das große Ganze auf den Prüfstand muss.“ Beispiele für Rückfragen dazu seien „die ordnungsgemäße Führung des Bestandsbuches,  der Nachweis der vertraglichen tiermedizinischen Versorgung,  der Schlüssel von verantwortlichen Tierpflegern und vorhandenen Räumlichkeiten im Verhältnis zur Anzahl der untergebrachten Tiere sowie die Umsetzung der Quarantäne der Fundtiere“.

Christian Arndt (stellvertretender Fraktionsvorsitzender) ergänzte, dass ehe diese und andere Problemstellungen nicht geklärt wären, das Thema nicht vorschnell auf die Frage nach ausreichender Finanzierung verkürzt werden dürfe. Damit hier keine vorschnellen Schlüsse gezogen werden, fordert der Dringlichkeitsantrag vom Tierheim im Haushalts und Finanzausschuss den „Nachweis der aktuellen Finanzlage der Trägers“ transparent darzustellen. Christian Arndt ergänzte die Ausführungen zum Antrag dahin, dass „es hier nicht darum ginge, sich mit einem weiteren finanziellen Zuschuss das reine Gewissen zu erkaufen. Die Zustände vor Ort sind dringend aufzuklären, den Vorwürfen muss mit offenen Augen nachgegangen werden. Ziel der gesamten Überprüfung und der zu ziehenden Konsequenzen ist es, das Tierwohl zukünftig sicherzustellen.“

Vorangegangen war dem von der Fraktion beantragten dringlichen Tagesordnungspunkt eine sehr kritische Einwohnerfragestunde, in der mehrere Einwohnerinnen die laxen Tierschutzkontrollen der Verwaltung hinterfragten.

Mit der Autorität des Kreistages muss jetzt alles „kurzfristig auf den Tisch, sachlich und ergebnisoffen diskutiert werden und dabei darf es keine Tabus geben“ stellte Paetzold abschließend fest.