Zustände im Tierheim Wesendahl offenbart Behördenversagen im Landkreis – Schließung wird nicht ausgeschlossen

Auf der heutigen Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz in Potsdam wurden die gravierenden, tierschutzrechtlichen Missstände im Tierheim Wesendahl abermals bestätigt. Bei den Kontrollen des Landestierschutzbeauftragen und der Fachaufsicht wurden die von den Tierschutzvereinen von Berlin und Brandenburg öffentlich gemachten unvertretbaren Zustände ebenfalls festgestellt. Von der Ministerin Nonnemacher wurde hierzu eine kurzfristige Anhörung des Landkreises angekündigt, um zu klären, wie es zu den eklatanten tierschutzrechtlichen Verstöße kommen konnte. Nicht ausgeschlossen wurde eine Weisung seitens der Fachaufsicht zur Schließung des Tierheims.

Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende Burkhard Paetzold: „Der Bericht der Ministerin und des Landestierschutzbeauftragten macht das Behördenversagen im Veterinäramt von Märkisch-Oderland offensichtlich. Es ist unverständlich, dass über Jahre die tierschutzrechtlichen Verstöße ignoriert und nicht geahndet wurden. Ich erwarte sowohl vom Veterinäramtsleiter Bötticher als auch vom Landrat Schmidt in den Ausschüssen des Kreistages eine Erklärung sowie einen ausführlichen Bericht, wie es dazu kommen konnte und warum die unhaltbaren Zustände nicht viel früher erkannt und beseitigt wurden. Die Ausschüsse werden zu bewerten haben, ob bei den durch das Veterinäramt durchgeführten Kontrollen nicht richtig hin- oder sogar wissentlich weggeschaut wurde. Beides wäre nicht hinnehmbar und müsste personelle Konsequenzen nach sich ziehen.“

„Jetzt muss alles auf den Tisch und nichts darf mehr zurückgehalten werden. Die Finanzstrukturen des Tierheims müssen dringend aufgeschlüsselt werden. Es darf keine weiteren Finanzmittel des Kreises für das Tierheim Wesendahl geben und es muss transparent gemacht werden, ob mit Mitteln des Kreises, Steuergeldern oder Spenden Tierleid im Tierheim Wesendahl finanziert und unterstützt wurde. Im Landwirtschaftsausschuss und im Finanzausschuss muss all dies offengelegt werden. Wir erwarten, dass mit der Suche nach Alternativen unverzüglich begonnen wird. Ein weiter so kann und darf es nicht geben.“, ergänzt Susanne Altvater (Bündnis 90/ Die Grünen – Pro Zukunft).